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Es wird hier ausdrücklich nach der Machart' der Keramik unterschieden, wie sie wohl überwiegend um 1300 auf dem Kölner Markt zu finden war, da die entsprechende Ware nicht ausschliesslich in den namengebenden Orten produziert wurde und die Orte nicht ausschließlich Keramik der jeweiligen Machart hergestellt haben.
charakterisiert eine graue Irdenware überwiegend mittlerer Härte mit unebener bis rauher Oberfläche, benannt nach dem nordöstlich von Köln gelegenen Ort. Hier wurde vom 10. bis 15. Jahrhundert Gebrauchs- / Küchengeschirr (Kugeltöpfe ohne Standboden aus weißgrauem Ton, bauchige Töpfe mit gekneteter Bodenplatte, ovale, innen glasierte Bräter, unglasierte Tonplatten) hergestellt. Ob und wieweit eine größere Verbreitung der Ware über den Kölner Raum hinaus erreicht wurde, ist z Zt. nicht eindeutig ermittelt. In vielen anderen nordrheinischen Töpfereien wurde graue Irdenware in entsprechender oder doch sehr ähnlicher Qualität hergestellt.
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bezeichnet eine dickwandige Irdenware ohne Engobe von großer Härte mit rauher Oberfläche bzw. mittlerer Härte und glatter Oberfläche, aus der überwiegend Vorratsgefäße hergestellt wurden. Der meist hellgraue Scherben hat eine geschmauchte bzw. metallisch schimmernde Oberfläche. Typische Formen sind große, eiförmige, henkellose Vorratsgefäße mit Kragenrändern, die sogenannten Elmpter Amphoren und große, weite Schüsseln mit einziehendem Kragenrand oder verdicktem, leicht einbiegendem Rand und mit Wellenfuß. "Elmpter Ware" findet sich hauptsächlich im 13. Jahrhundert, ist aber zumindest noch zu Beginn des 14. Jahrhunderts belegt. Obwohl sich der Begriff "Elmpter Ware" für die oben beschriebenen dickwandigen Vorratsbehälter etabliert hat, wurden in den Töpfereien um Brüggen, Kreis Viersen, auch eine Vielzahl anderer Geschirrformen produziert. Obwohl Elmpter Ware im Verzeichnis des Kölner Stadtmuseums nicht belegt ist, und auch bei den Grabungen im Chor des Kölner Domes nur ein Stück nachgewiesen werden konnte (hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, daß auf der Dombaustelle überwiegend Schankgeschirr gefunden wurde), sind aber derartige Stücke z.B. im rund 25 km entfernten Zons, in der Burg Friedestrom belegt. Man kann auf Grund der geographischen Nähe Zons zu Köln und der mittelalterlichen Handelssituation (vgl. dazu die Ausführungen zur Siegburger Keramik) davon ausgehen, daß die Elmpter Ware auch auf dem Kölner Markt erhältlich war.
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ist eine scheibengedrehte, oxydierend gebrannte Irdenware mit überwiegend gelb gebranntem Scherben in unterschiedlichen Härten und mit Oberflächen in verschiedenen Gelbnuancen. Je härter der Scherben, desto dunkler die Oberfläche. Die Gefäße sind überwiegend dünnwandig. Hauptkennzeichen ist eine lebhafte, rote Strichbemalung. Außer in den rheinischen Werkstätten wird diese Ware auch in anderen Herstellungszentren nachgeahmt und ist ein in Europa weit verbreitetes Handelsgut, nicht zuletzt auch wegen der hierin transportierten Waren (Wein, Öl etc.). Auch bei der Pingsdorfer Machart tritt im 13. Jahrhundert das Faststeinzeug auf, der Scherben wird dunkler, die Bemalung hebt sich kaum noch ab und wird allmählich aufgegeben. Eine Riefung der Wandung, aufgesetzte Grate treten als Dekorvarianten auf, z.T. geritzte Wellenlinien. Sind bis ins 12. Jahrhundert Kugelbauchgefäße, z.T. mit Tüllen oder kleinen Henkeln prägnant, kommen mit dem 13. Jahrhundert auch die "modernen" Formen der "gerieften Ware" auf. Blütezeit der klassischen Pingsdorfer Ware waren das 10. bis 12. Jahrhundert, jedoch ist für Köln ein Münzschatzgefäß für der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert belegt. Über das Produktionsende ist man sich in der Fachliteratur uneinig. Reineking von Bock datiert einen Becher aus dunklem Frühsteinzeug mit rotbrauner Bemalung und starken Graten in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts.
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Seit dem frühen Mittelalter haben im Raum der heutigen Stadt Brühl Töpfereien bestanden. Die Orte Badorf, Pingsdorf und Walberberg sind neben anderen als Töpferorte des Vorgebirges bekannt. Bis um 1200 waren die Produktionsstätten häufig in der Nähe von Burgen und Fronhöfen angesiedelt. Um 1185 wurde der Brühler Fronhof errichtet. Er war das Verwaltungszentrum der Kölner Erzbischöfe für ihre Güter im Vorgebirge. 1285 erhielt Brühl als einzige Siedlung im Vorgebirge vom Erzbischof das Stadtrecht und die Erlaubnis, eine Stadtmauer zu errichten. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert zogen ein Teil der Töpferfamilien aus der Umgebung in den Schutz der damaligen Stadt und siedelten im Bereich der heutigen Uhlstraße, Uhl = Topf, also der Töpferstraße. Töpferfunde sind im Stadtgebiet Brühl nicht ungewöhnlich, aber erst 1984 konnte mit dem gesicherten Fund eines mittelalterlicher Brennofens im historischen Stadtkern die Produktion im Brühler Stadtgebiet wissenschaftlich belegt werden. Weitere bedeutende Ofenfunde folgten. Die wissenschaftliche Auswertung ist noch nicht abgeschlossen. So können wohl nun einige Fundstücke, die bisher als "Rheinland" oder "Siegburger Art?" deklariert wurden, den Brühler Produktionsstätten zugeordnet werden. Neben der Irdenware wird ab dem 13. Jahrhundert durch höhere Brenntemperaturen Faststeinzeug produziert. Die charakteristische "Geriefte Ware" kommt auf. Für Brühl typisch ist ab der zweite Hälfte 13. Jahrhundert eine violett engobierte Variante des Faststeinzeugs, die nach derzeitigem Wissensstand ausschließlich hier produziert wurde. Auf einem rötlichgelben, oft schwarz gebrannten Scherben ist die bläulichviolette, metallisch glänzende, teilweise spiegelnde Engobe sehr dünn aufgetragen. Der raue Scherben ist trotzdem sicht- und fühlbar. Es kommen jedoch auch Faststeinzeuggefäße mit braunroten oder dunkelbraunen, glänzenden Engoben oder ohne Überzug vor. Steinzeug aus der mittelalterlichen Stadt Brühl hat häufig einen stärker verunreinigten und lebhaft gefärbten Scherben mit gelber oder grünlichgrauer Oberfläche, häufig mit grünlich- oder gelblichbrauner Engobe. In Brühl wurde ebenfalls gutes irdenes Geschirr für Küche und Keller sowie Tafelgeschirr aus Faststeinzeug bzw. Steinzeug hergestellt: Tassen, Becher, Pokale, Krüge, Feldflaschen, Fässchen, überdurchschnittlich große Kugeltöpfe. Ob, wie und durch wen der Absatz der Brühler Ware geregelt war, inwieweit die Kölner Kaufleute eingebunden waren, müssen zukünftige Untersuchungen ergeben. Anfang des 16. Jahrhunderts kam die Brühler Töpferproduktion zum Erliegen.
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Bereits zu Ende des 12.Jahrhundert ist für Siegburg (Töpfereigewerbe im Raum Siegburg seit dem 9./10. Jahrhundert) die Produktion von hartgebrannter Irdenware bezeugt. Eine der wesentlichen Produktionsstätten ist die Aulgasse, Aul - Uhl - Topf. Ab dem 13.Jahrhundert wird durch höhere Brenntemperaturen eine Teilsinterung erreicht, Faststeinzeug produziert. Die Oberfläche ist durch die Magerungspartikel rau. Teilweise sind erste Glasurspuren zu finden, die wahrscheinlich noch zufällig entstanden sind. Ab Ende des 13.Jahrhundert treten Gefäße aus Steinzeug auf. Die vorherrschende Scherbenfarbe ist ein gedecktes, leicht grünliches Weiß mit meist hellgrauer Oberfläche, eine Engobe ist möglich. Blütezeit des Siegburger Steinzeugs sind das 15. und 16.Jahrhundert Es wird Küchen- und Tafelgeschirr, "Geriefte Ware" in hervorragender und deshalb beliebter Qualität produziert. Daher war es als Exportartikel im gesamten europäischen Raum verbreitet. Zunftbriefe der Siegburger Töpferzunft zeigen für das 16.Jahrhundert folgende Aufteilung des Handels, die in ihrer Grundstruktur auch für die beiden vorangehenden Jahrhunderte Geltung hat: den gesamten Regional- und Nahhandel direkt vom Produktionsort übernahmen die Kölner Kaufleute. Die Siegburger selbst konnten nur im Fernhandel, der in Norden ab Düsseldorf und im Süden ab Andernach begann, tätig werden. Siegburger Geschirr, das im Kölner Bereich zum Alltagsgeschirr gehörte, wurde abseits der großen Märkte und Handelswege zur Kostbarkeit. Sowohl in Siegburg als auch in Brühl wurde die Herstellung von oxydierend gebrannter Irdenware mit hartem oder weicherem Scherben, mit oder ohne Engobe, während der gesamten Dauer der Steinzeugproduktion parallel betrieben. Es wurden Krüge, Becher, Vorratsgefäße, Feldflaschen, einfache Gebrauchs- und Küchenkeramik hergestellt, die dem Formengut des Steinzeugs entsprechen.
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Seit dem 12.Jahrhundert wurde im Gebiet um Langerwehe Gefäßkeramik hergestellt. Es scheint jedoch mehr das einfache Gebrauchsgeschirr produziert worden zu sein. Aus Irdenware mit dunkelgrauem oder rötlichorangem Scherben , auch mit Engobe, Rollstempelverzierung oder Bemalung sind u.a. Krüge, Tassen, Henkel- und Pilgerflaschen und -hörner zu finden, ab dem 14.Jahrhundert auch aus Faststeinzeug und Steinzeug. Es sind für das 14.Jahrhundert auch Gefäße aus weißtoniger Irdenware mit gelber, gesprenkelter Glasur, z.B. kleine Kannen mit Ausgusstülle und Wellenfuß belegt. Für den Kölner Markt dürfte die Langerweher Produktion nur geringe Bedeutung gehabt haben. In den Beständen des Stadtmuseums Köln sowie im Bestandskatalog des Kölner Kunstgewerbemuseums ist der Fundort Köln nicht belegt. Ebenso wurden bei den Ausgrabungen zu Burg Friedestrom in Zons und den Grabungen im Domchor nur einige wenige Scherben aus Langerweher Produktion gefunden. Dies ist hauptsächlich wohl darauf zurück zu führen, daß im Hinblick auf die Nähe der Töpfereien des Vorgebirges und in Siegburg ein Transport von Langerwehe über Land nach Köln zu beschwerlich, kostspielig,langwierig und zu risikoreich war.
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Die Produktionen dort sind noch wenig erforscht. Keramikherstellung ist hier für das 12. und 13. Jahrhundert belegt. In der zweiten Produktionsphase im späten 13. Jahrhundert werden aus grauer Irdenware überwiegend Kugeltöpfe, größere Schalen, steilwandige Schüsseln mit Wellenfuß und große Vorratsbehälter hergestellt. Die Formen sind den Elmpter Produkten ähnlich, nicht jedoch das Material. Es wurde auch Frühsteinzeug gefertigt. Wie weit die Meckenheimer Töpferwaren, die anscheinend keine markanten Produkte hervorbrachten, verbreitet waren, kann zzt. nicht gesagt werden. Es ist davon aus zugehen, daß sie nur lokal oder regional gehandelt wurden. Bei den Grabungen des Kölner Domchores finden sich sehr wenige Stücke, von denen Meckenheimer Produktion angenommen werden kann.
Darüber hinaus dürften in Köln im Betrachtungszeitraum vereinzelt auch Gefäße anderer Töpferregionen, z.B. Andenne, Belgien (helltonige, glasierte Irdenware) oder Brunsum und Schinveld (niederländische Provinz Südlimburg) gehandelt worden sein, die jedoch aufgrund der qualitätvollen und sicherlich günstigeren Produktionen des Umlandes nur von geringer Bedeutung für den Kölner Markt waren.
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© Elisabet Wolber | Letzte Aktualisierung: 07.02.2003 |