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Begriffe zur Keramik
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Scherbenmaterial:
- Irdenware - ist ein bei 900 bis 1000°C
weich gebrannter, poröser Ton. Durch ihre Fähigkeit zur
Wasseraufnahme ist sie zur Kühlung geeignet; die Hitzebeständigkeit
macht sie tauglich als Kochgeschirr. Durch Magerung, d. h. Beimengung
von z. B. Sand, Schamotte, Feldspat o. ä. ist die Oberfläche
rauh, ohne Magerung dagegen glatt. Eine Magerung wird zugefügt, um
ein Verziehen und Reissen sowie Materialschwund beim Brennen zu
reduzieren. Die Scherbenfarbe ist je nach Art des Brandes
von Hellgelb bis Grauschwarz variierend.
- Protosteinzeug / Faststeinzeug - ist ein
bei ca. 1100 bis 1200°C sehr hart gebrannter Ton. Je höher die
Brenntemperatur, desto dunkler (dunkelgrau bis violettgraubraun) und härter
der Scherben, da mit steigender Temperatur der Ton und die Magerung stärker
versintern, d. h. verschmelzen. Durch die Sinterung ist der Scherben
bedingt wasserundurchlässig und säurebeständig, bei plötzlichem
Temoeraturwechsel aber auch sprunggefährdet. Die Magerung ist noch
sichtbar und macht die Oberfläche rauh. In der Literatur werden die
Begriffe "Proto-/Früh-/Fast-Steinzeug" mit
unterschiedlichen Wertigkeiten, je nach Schärbenhärte und
Sinterungsgrad für die verschiedenen Entwicklungsstufen zwischen
Irdenware und Vollsteinzeug verwendet. Ich verwende zur Vereinfachung für
sämtliche Vorstufen des Steinzeugs einheitlich den Begriff Faststeinzeug.
- (Voll- )Steinzeug - ist ein bei 1250 bis
1300°C klingend hart gebrannter Ton ohne sichtbare
Magerungspartikel. Der Scherben ist durch die hohe Brenntemperatur
vollkommen durchgesintert, d. h. alle Bestandteile sind miteinander
verschmolzen und somit wasserundurchlässig sowie säurefest. Er
wirkt homogen; die Oberfläche ist glatt. Steinzeug kann mit Stahl
nicht geritzt werden. Es hat von allen Keramiken denstoßunempfindlichsten
Scherben.
Da Steinzeug und Faststeinzeug bei plötzlichem Erhitzen sprunggefährdet
sind, eignen sie sich nur in geringem Maße als Kochgeschirr.
Artes des Brandes:
- Oxydierender Brand
Beim Brennvorgang wird Sauerstoff zugeführt. Die Eisenpartikel im
Ton oxydieren (= rosten); der Scherben erhält eine gelbe, rote bis
braune Farbe, je nach Eisengehalt des Tons und nach Höhe der
Brenntemperatur. Oxydationsbrand ist der verbreitetste Brand.
- Reduzierender Brand
Sauerstoff wird beim Brennen gezielt gedrosselt, so dass keine Braunfärbung
entsteht. Bei hoher, intensiver Reduktion können sich die
Eisenbestandteile aus ihren Verbindungen lösen und den Ton schwarz
färben. Je nach Eisengehalt des Tones wird ein weißer bis
hellgrauer, aber auch grauer bis fast schwarzer Scherben produziert.
Oberflächenbehandlung:
- Engobe - ist ein glatter, matter, gleichmäßig
über das Gefäß verteilter Überzug. Er wird oft auch
"Lehmglasur" genannt. Im Rheinland i. d. R. Eisenengobe.
- Glasur - ist ein leichtflüssiger Überzug,
der eine Verglasung der Oberfläche zur Folge hat. I. d. R. wurde
Irdenware mit Bleiglasur, Steinzeug mit Salzglasur überzogen.
Bei Irdenware und Faststeinzeug wurden Glasuren und Engoben oft
angebracht, um den nicht wasserdichten Scherben abzudichten und z. B. ein
Eindringen von Fett oder Durchsickern von Flüssigkeit zu vermeiden.
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